Ausstellung ‚Was übrig bleibt‘
27. Oktober – 24. November 2021 im Schauraum Nürtingen.
Es bleibt nichts anderes übrig, als diese Ausstellung so zu nennen. Genau diese Logik des Folgerichtigen steckt auch in den hier präsentierten Arbeiten. Der Gedanke ist zwingend. Um ihn zu transportieren, bleibt mir nichts anderes übrig, als eine Form dafür zu finden, die gelesen werden kann; eine Sprache. Ist sie die beste, die deutlichste – die einzige, die übrig bleibt? Oder braucht es noch einen Versuch?
Auf einer anderen Ebene gilt die Erforschung natürlich immer wieder den Gedanken, die gesagt und ausgedrückt werden wollen: verändern sie sich? Wer wird überhaupt adressiert? Die Elemente, derer ich mich bediene, um (nicht) verstanden zu werden, sind Codes – müssen Codes sein – die nach dem Schlüssel/Loch-Prinzip funktionieren. Dabei kommt es jedoch nicht darauf an, dass genau das verstanden wird, was ich ausdrücken will. Zentral ist vielmehr die Lust am gemeinsamen Spielen! Die da ist. Oder nicht. Neugier, die geweckt werden kann. Oder nicht.
Jede Sprache bedient sich einiger Standards. In diesen Werken vielleicht am Auffälligsten: die Materialien. Sie sind oft übrig geblieben aus einem anderen, einem Vor-Leben. Neben der Assoziationsebene, woher und von wem sie stammen, ist der Gedanke der Nachhaltigkeit immanent. Mit dem, was anderswo Rest ist, kann ich etwas anfangen. Nicht aus Not –> diese Mittel auszuwählen, ist eine Form von Engagement für das Ganze, ist Überzeugung.
Eine inhaltliche Komponente ist das, was mir persönlich zu tun übrig bleibt. An den Punkten, an denen ich lande. Die Entscheidungen, die ich treffen kann und möchte. Immer wieder neu und wenn irgend möglich ohne Frust; im Wissen um Optionen und Wechselwirkungen. Wie sind die Spielregeln? Heteronormativ. Aha. Das hätte mir jemand früher sagen können. Dagegen müssen wir aber dringend was machen! Was ist mein Beitrag? Was wird übrig bleiben? Darauf habe ich Einfluss. Was bleibt also als Nächstes zu tun?
Anhand des hier gezeigten Querschnitts wird deutlich, was in meinen Arbeiten schon immer das Forschende, das Politische oder das Therapeutische war. Ich freue mich über ein Ins-Gespräch-kommen – vor Ort oder per Mail!